Kinderchirurgie / Kinder-Notaufnahme / Ausgezeichnet für Kinder plus / Dr. med. Petra Degenhardt
STELLA
Stella ist ein kleiner Wildfang und klettert mit Vorliebe auf Bäume oder ganz nach oben auf das Klettergerüst. Ausgerechnet zum Faschingsanfang am 11.11. letzten Jahres wurde ihr die Kletterleidenschaft zum Verhängnis. Bei einer wilden Verfolgungsjagd auf dem Schulhof rutschte Stella allzu schnell von einer Kletterstange herunter und landete heftig mit den Zehen zuerst auf dem Boden. Vier Zehen am rechten Fuß gingen bei der verunglückten Landung zu Bruch - auf den Röntgenbildern lässt sich auch heute noch genau erkennen, mit welchem der vier Zehen Stella zuerst auf dem Boden aufgekommen ist. Der Knick ist deutlich zu sehen.
Notaufnahme statt Pfannkuchen am 11.11.
Da Stellas Mama in Berlin arbeitet, konnte sie gar nicht so schnell vor Ort sein, auch wenn sie natürlich sofort losfuhr, als sie von dem Unglück gehört hatte. Zum Glück war die Oma gleich zur Stelle und sprang ein. Wie sich herausstellte, war es allerdings gar nicht so einfach, einen Kinderarzt zu finden, der Stellas Fuß untersuchen konnte. Der Faschingsbeginn fiel auf einen Mittwoch und alle angefahrenen Kinderarztpraxen in der Nähe waren schon geschlossen! Glücklicherweise gehört zur Klinikgruppe Ernst von Bergmann in Potsdam eine spezielle Kindernotaufnahme, der sogar das Gütesiegel "Ausgezeichnet für Kinder Plus" verliehen wurde. Das Plus bedeutet, dass rund um die Uhr ein Kinderchirurg zur Verfügung steht.
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Kindernotaufnahme Potsdam
Die Kindernotaufnahme der Klinikgruppe Ernst von Bergmann in Potsdam ist etwas ganz besonders Wichtiges. Denn eine eigene Rettungsstelle für Kinder, die ganz auf die speziellen Bedürfnisse und Anforderungen der kleinen Patienten abgestimmt ist, gibt es in Deutschland nicht so häufig, wie man es sich vielleicht wünschen könnte.
Warum braucht man eine Notaufnahme nur für Kinder, wo es doch in den meisten Krankenhäusern eine Rettungsstelle für alle Patienten gibt? Die Vorteile einer Kindernotaufnahme liegen klar auf der Hand: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen und brauchen daher auch Ärzte und Schwestern, die speziell ausgebildet sind. Außerdem unterscheiden sich zum Beispiel die Diagnoseverfahren und die dafür eingesetzten medizinischen Geräte von denen der Erwachsenenmedizin.
Ein anderer wichtiger Aspekt einer separaten Kindernotaufnahme sind die besonderen räumlichen Bedingungen: Wartezonen mit Spielecken, Krabbelbereiche sowie besonders liebevoll und freundlich gestaltete Behandlungsräume mit kindgerechten Untersuchungsgeräten - alles ist auf Kinder ausgerichtet.
Die Kindernotaufnahme hat eine eigene Zufahrt für Krankenwagen und ihren eigenen Eingang über die Gutenbergstraße in Potsdam. Informationen und eine 24 Stunden Telefonnummer finden sie auf den Webseiten des Klinikum Westbrandenburg.
Weitere Informationen unter www.klinikumwb.de
Mit Spießen auf Bäume klettern
In Stellas Fall war das sogar außerordentlich wichtig, denn die vier Zehen mussten so schnell wie möglich fachmännisch wieder in die Gerade gebracht werden. Operiert wurde sie von der Oberärztin Friederike Grauel, die die Zehen mit von Stella so genannten "Spießen" wieder begradigt und stabilisiert hat. Das Operieren und Richten von Knochenbrüchen gehört zu den Schwerpunkten der erfahrenen Kinderchirurgin Frau Grauel, die vor und während ihres Studiums mehr als 10 Jahre in ihrem Lehrberuf als Kinderkrankenschwester tätig war. Dadurch kennt sie die Bedürfnisse von Kindern im Krankenhaus aus Perspektive eines Arztes und einer Kinderkrankenschwester und kann sich besonders gut auf die Kinder einstellen.
Weil Stellas Zehen so kompliziert gebrochen waren, dauerte die OP dann auch geschlagene zweieinhalb Stunden. Was das für eine nervenaufreibende Zeit für Stellas Eltern und die Oma im Wartezimmer war, kann sich wohl jeder gut vorstellen.
Trotz der schwierigen Brüche verlief die OP sehr gut und Stella konnte nach nur drei Tagen auf der Kinderstation wieder nach Hause entlassen werden. Laut Stellas Mama ging es ihr aber schon nach einem Tag wieder so gut, dass sie es kaum noch im Krankenhausbett aushielt. Nach einer Woche zu Hause und einer kurzen Eingewöhnungszeit an den Gehstützen hatten die Eltern Mühe, Stella davon abzuhalten, trotz Gips auf die Bäume im Garten zu klettern! Der Schmerz und der ganze Schreck waren schon wieder komplett vergessen. "Stella war während der ganzen Zeit wirklich unglaublich tapfer" bestätigen nicht nur Stellas Eltern, sondern auch die behandelnden Kinderchirurgen des EvB in Potsdam.
Ohne Schmetterlinge geht gar nichts
Drei lange Wochen musste Stella nun einen Gips tragen - für eine frischgebackene Erstklässlerin eine halbe Ewigkeit. Trotzdem hatte sich Stella schon nach ganz kurzer Zeit daran gewöhnt, mit dem Gips unterwegs zu sein. Das größte Problem bestand laut Stellas Mutter anfangs darin, dass es keine pinkfarbenen Gehstützen gab, sondern nur lilafarbene. Damit war Stella allerdings überhaupt nicht einverstanden, erzählt sie mit missbilligendem Blick, bei dem die Eltern anfangen zu lachen. Zum Glück konnte Stellas Mama das Problem kreativ lösen, indem sie die Gehilfen mit bunten, glitzernden Schmetterlingsstickern verziert hat.
Kurz vor Weihnachten kam der Gips dann endlich ab und die "Spieße" konnten von Frau Dr. Degenhardt entfernt werden - was noch mal eine harte Probe für die kleine, aber sehr tapfere Patientin und ihre Eltern war. Stella musste sich natürlich erst einmal wieder daran gewöhnen, ohne die Gehstützen und ohne den Gips zu laufen. Aber dank der sehr guten Kinderchirurgen im EvB in Potsdam sind die Knochen in den Zehen wieder gerade zusammengewachsen, so dass Stella keine Folgeschäden davontragen wird. Trotzdem hat es noch ein wenig gedauert, bis die kleine Erstklässlerin ihren rechten Fuß wie früher einsetzen und belasten konnte - denn sie musste erst wieder üben, den rechten Fuß beim Laufen richtig aufzusetzen und abzurollen. Heute hat sich Stellas Fuß wieder komplett erholt, worüber alle sehr froh sind.
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Kinderchirurgie
Die Kinderchirurgie am Standort Potsdam ist in der Region Potsdam und auch im Süd-Westen Berlins die einzige Klinik, die dieses hohe chirurgische Versorgungslevel für Kinder anbietet. Die kinderchirurgische Klinik des EvB, die eng mit den Ärzten der Kinderklinik Westbrandenburg zusammenarbeitet, wird seit
April 2014 von Frau Dr. med. Degenhardt geleitet und weiter ausgebaut.
Informationen, eine Übersicht über die durchgeführten chirurgischen Eingriffe und alle Sprechstunden und Kontaktdaten finden sie auf den Internetseiten der Kinderchirurgie Potsdam.
Internetseite der Kinderchirurgie Potsdam http://www.klinikumevb.de/kinderchirurgie
Beim Fotoshooting für die Plakatmotive kletterte sie auf jeden Fall routiniert und mit perfekter Körperbeherrschung auf das Klettergerüst und lachte unerschrocken von ganz oben in die Kamera. Soviel ist klar: Stella ist wieder obenauf!